Alzheimer und Inkontinenz - Betroffene richtig unterstützen
Einfühlsamer Umgang mit Personen mit Alzheimer und Inkontinenz
Wenn eine Person an Alzheimer leidet, kann eine zusätzliche Inkontinenz einen hohen emotionalen Tribut fordern, die die Lebensqualität und Wohlbefinen beieinträchtigen, wenn nicht sensibel damit umgegangen wird. In diesem Blog erfahren Sie, wie Sie Inkontinenz mit geeigneter Unterstützung und Würde behandeln können, um die Auswirkungen auf die an Alzheimer erkrankte Person - und auf Sie als Pflegeperson - zu verringern.
Zusammenhang zwischen Alzheimer und Inkontinenz verstehen
Inkontinenz ist der unwillkürliche Verlust der Kontrolle über Darm oder Blase oder beides und tritt häufig bei Alzheimer auf, wenn sich der Zustand im mittleren bis späten Stadium verschlechtert.
Es ist wichtig zu wissen, dass Inkontinenz kein unvermeidlicher Teil der Erkrankung ist, wenn sie richtig behandelt wird. Kleine Änderungen der Medikamente oder des Lebensstils können die Inkontinenz verzögern oder verhindern oder zumindest dazu beitragen, sie besser zu bewältigen.
Einige der Gründe für Inkontinenz bei Alzheimer-Patienten sind:
Gedächtnis, Denkvermögen und Sprache - Demente Personen können vergessen, wo sich die Toilette befindet, wie sie die Toilette benutzen oder sie können einfach nicht richtig ausdrücken, dass sie auf die Toilette gehen müssen.
Altersbedingte Probleme - Das Durchschnittsalter von Menschen mit Demenz in Europa liegt bei 65 Jahren oder älter. Eingeschränkte Mobilität und mangelnde Koordination können betroffenen Personen daran hindern, die Toilette rechtzeitig zu erreichen oder ihre Unterwäsche auszuziehen.
Grundlegende Probleme - Medikamente und Erkrankungen wie Verstopfung und Harnwegsinfektionen können zu ebenfalls Inkontinenz führen.
Emotionale Auswirkungen von Inkontinenz erkennen
Wenn bei Personen mit Alzheimer "etwas daneben geht" könnte das zu Scham, Verzweiflung, Frustration und Angst vor weiteren Unfällen führen.
Sie sind möglicherweise nicht in der Lage, ihr Bedürfnis auf die Toilette gehen zu müssen, auszudrücken, was sehr frustrierend sein kann. Die Schaffung eines unterstützenden und einfühlsamen Umfelds trägt zu einer würdevollen Pflege für den Betroffenen bei und bedeutet auch weniger Stress für Sie als pflegende Person.
Studien zeigen, dass ein individueller und auf die Bedürfnisse der betreffenden Person abgestimmter Kontinenzpflegeplan, die Zahl der Unfälle verringern und das Wohlbefinden stärken kann.
Um einer an Alzheimer erkrankten Person zu helfen, ist es wichtig, sie zu verstehen und darauf einzugehen:
● Welche Bedürfnisse, Vorlieben oder Abneigungen hat die betreffende Person?
● Ist die betreffende Person mobil? Kann sie alleine auf die Toilette gehen? Weiß sie, wie eine Toilette aussieht? Würden Hilfsmittel den Gang zur Toilette erleichtern?
● Außerdem: Achten Sie darauf, dass die Person ausreichend trinkt, da eine eingeschränkte Flüssigkeitszufuhr zu Dehydrierung führen kann, was wiederum eine Harnwegsinfektion und eine verstärkte Inkontinenz zur Folge haben kann. Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung können helfen, Verstopfung zu vermeiden.
● Achten Sie auch auf die Umgebung, z. B. Wegweiser zur Toilette oder Entfernung von Spiegeln (insbesondere in Badezimmern).
Herausforderungen für die pflegenden Personen
Die Alzheimer-Krankheit raubt den Betroffenen ihre geistigen und praktischen Fähigkeiten, was sie und ihre pflegenden Personen stark beeinträchtigt. Wenn sich die Symptome verschlimmern, ist es schwierig zu wissen, was zu tun ist.
Inkontinenz kann zu Schamgefühlen führen. Daher ist es wichtig mit den Personen, die Sie pflegen, einfühlsam zu sprechen:
● Nutzen Sie eine angemessene Sprache (keine Babysprache), um die Person nicht zu verunsichern oder zu kränken. Vermeiden Sie Wörter wie "Toilettengang", die unpersönlich wirken können.
● Achten Sie auf Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass die Person auf die Toilette muss. Diese können auch nonverbal sein, wie z.B. sich verstecken, zappeln oder schweigen.
● Achten Sie auf besondere Ausdrucksweisen wie "Ich muss mal raus" oder "Ich kann den Lichtschalter nicht finden". Diese können ebenfalls auf einen Toilettengang hinweisen.
Tipps für ein effektives Kontinenzmanagement
Durch die Entwicklung einer Routine kann Inkontinenz bei Alzheimer-Erkrankten wirksam behandelt werden.
● Stellen Sie einen Wecker oder eine automatische Erinnerung ein, um die Person zu ermutigen, alle zwei Stunden auf die Toilette zu gehen und zu überprüfen, ob ihre Einlage gewechselt werden muss.
● Notieren Sie Verhaltensmuster - Lernen Sie die Gewohnheiten der betroffenen Person kennen und erkennen Sie, wann er die Toilette aufsuchen muss, z. B. nach dem Aufwachen und vor dem Schlafengehen.
● Achten Sie auf den Hautzustand - Stellen Sie sicher, dass die Haut sauber und trocken gehalten wird. Kontrollieren Sie regelmäßig, dass die Haut nicht übermäßig mit Urin und/oder Stuhlgang in Berührung kommt, da dies zu Hautschäden führen kann.
● Persönliche Hygiene - Halten Sie Feuchttücher, Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe sowie einen Abfalleimer in der Nähe des Badezimmers bereit.
● Ernährung - Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (etwa acht Gläser pro Tag) beugt Dehydrierung und Verstopfung bei Menschen mit Demenz vor. Achten Sie auf eine gesunde Blase und einen gesunden Darm, indem die betreffende Person auf Koffein und Alkohol verzichten soll und eine ausgewogene Ernährung mit ballaststoffreichen Lebensmitteln zu sich nimmt. Wenn die Verstopfung schwerwiegend ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Das passende Inkontinenzprodukt wählen
Wenn es zu Inkontinenz kommt, sind aufsaugende Inkontinenzprodukte ein wesentlicher Aspekt der Pflege.
Bei der Produktauswahl kommt es zuallererst darauf an, dass Sie die passende Saugstärke finden. Unser Attends Nummersystem hilft Ihnen dabei: Je höher die Zahl bzw. die Anzahl der Tropfen, desto saugstärker ist das Produkt.
Dabei gilt die Regel: So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Wenn Sei ei der Saugstärke unsicher sind, probieren Sie zunächst ein Produkt mit einehr geringeren Saugstärke. Reicht das nicht, wechseln Sei zur nächsthöheren Stärke.
Wenn die betroffene Person beispielsweise nur geringe Mengen Urin verliert oder lediglich tröpfelt, kann ein Produkt mit einer leichten Saugstärke vorteilhafter sein, damit die betroffene Person sich wohl und komfortabel fühlt, als ein Produkt zu verwenden, das eine höhere Saugleistung hat.
Bei Inkontinenzhosen sollten Sie zuerst den Bauch- bzw. Hüftumfang an der stärksten Stelle messen und können dann die passende Produktgröße S, M, L oder XL wählen.
Wenn Sie Unterstützung benötigen, können Sie uns gerne kontaktieren oder nutzen Sie unseren Produktfinder.
Unser Attends Sortiment enthält:
● Einlagen bei Harninkontinenz
● Anatomisch geformte Vorlagen
● Einmalhosen
● Slips mit Hüftgürtel
● Slips
● Fixierhosen
● Einmalschutzauflagen
● Pflegehilfsmittel
Den Alltag erleichtern
Veränderungen in der Wohnung können die Privatsphäre und Unabhängigkeit von Menschen mit Alzheimer verbessern.
Den Weg zum Badezimmer freizumachen und ein Bild der Toilette an der Tür anzubringen, kann das Gedächtnis fördern. Es kann auch hilfreich sein, die Tür einen Spalt offen zu lassen und nachts ein Licht einzuschalten.
Erleichtern Sie sich und den Betroffenen das Leben, indem Sie eine erhöhte Toilette oder eine Toilette mit Haltegriffen anbringen.
Und vergessen Sie nicht: Sie sind nicht alleine. Holen Sie sich ärztlichen und unterstützenden Rat (Ärzte und Beratungsstellen).
Weiter Infos zu Alzheimer finden Sie hier: https://www.deutsche-alzheimer.de/
Informationen der Deutschen Kontinenzgesellschaft lesen Sie hier nach: https://www.kontinenz-gesellschaft.de/